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Dolgow                     
                                   und die Lehrer-Dynastie Tribian

  Fotos und Daten von  Irene Burmeister

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Foto von1865. Großmutter: Katharina Marie Schulz geb. Stamann, Mutter: Katharina Elisabeth Tribian geb. Schulz (1835-1906)). Vater: August Heinrich Joachim Tribian (1831.1907). Söhne: Heinrich geb.1861, August geb. 1862, Ernst geb.1864. In aller Kürze beginnen wir hier die Spur von Lehrer Adolf Tribian, über den wir auf weiteren Seiten mehr erfahren. Zunächst ein wenig über Dolgow.
Auf dem ältesten vorliegenden Foto von 1865 gibt es noch die Großmutter Katharina Marie Schulz geb. Stamann. Ihre Tochter  Katharina Elisabeth ist verheiratet mit August J. Tribian (1831-1907), Bauer in Dolgow. Von den fünf Söhnen werden drei Lehrer. Diese und deren Söhne werden uns im folgenden Jahrhundert hier und da begegnen.
 


Foto von ca. 1892.
Familie Tribian mit ihren fünf Söhnen.

Heinrich ist Bauer in Dolgow.

August ist Lehrer in Hülsede.

Adolf wird Lehrer  in Rehbeck.

Ernst ist Bauer in Dolgow.

Karl wird Lehrer in Grabow.

 

 
Adolf Tribian, auf dem Foto in der Mitte, dessen Sohn sehr viel später auch Lehrer in Grabow wird, ist manchem Lüchower noch im Gedächtnis, weil er im Pensionsalter rege am öffentlichen Leben in Lüchow teilgenommen hat, bis er 1956 starb. Wir verfolgen seinen Lebenslauf mit einigen Fotos auf den Seiten
Tiesmesland, Strachau und Rehbeck.
 


1913

 

Als Dolgow 1913 eine 100-Jahrfeier plant, ist Adolf Tribian, der zu dieser Zeit schon Lehrer in Rehbeck ist, maßgeblich beteiligt und schreibt eine öffentliche Einladung auf Plattdeutsch.
Weil der Text in schönem alten Platt geschrieben ist (mit ein paar Tippfehlern?) und weil eine frühere Tradition beschrieben wird, die schon lange vergessen ist, habe ich den Text hier abgeschrieben.

In der Einladung hat jemand mit Handschrift ergänzt, dass "Herr Lehrer Tribian ut Rehbeck" (also der Autor des Textes) auch eine Rede halten wird.
Die vorliegenden Fotos lassen sich leider nicht besser online bringen. Aber man erkennt die ausreitenden Knechte. Die Trachten der Frauen haben auch auf dem Originalfoto keine Konturen, so dass sich eine Vergrößerung nicht lohnt.

Das Original in lesbarer Größe und mit Übersetzung.
 

 

Jahrhunnertfier in Delga
Hunnert Jahr sünd dat den sößteinsten April herwest, dat Delga dörch een grot Für in paar Stunn'n afbrennt hat. Dat weer 'n grot Malör. Versichert weer man wenig, un denn in de unglücklich Tied, as de Franzosen hier Harrns weer'n un Kist'n un Kast'n lerrig makt harn. In sön kummervull Daag, hem'm de Oll'n mit völ Möh un Sweet düs Hüser upbut, de nu noch stahn, denn in 100 Jahr is hier gottlob keen Fürwerrer in uns Dörp west.
Darum will'n wi Delgasch Burn de Oll'n to Ehr tweet Pingstdag een grot Dörpfest fiern. Pastor Reinecke ut Wustrow höllt de Räd un denn schall Sworn-Schult de Eeekbom up Dörp, de nu ok ara so olt is as de Hüser, as Friedenseek weihen.
Wenn denn uns leew Gott ehrt is, will'n wi uns Öllern un Vöröllern to Ehr en Fest fiern in de Wies, as se dat vördüssen makt hem'm: "Kranzjagen" schall dat wesen.
De Deerns kam in bunt wendländisch Tüg, wat Grotmudder dragt un Mudder schön uphängt hat: Kalderl Wand'nröck un Liefken, in Hemdsmau, sied'n Schör'n vör un rot Mützen up. De öllst Deern drögt up een Splantenstock de Königskron mit sied'n Dook un Bänner an, de annern hem'm Bänner un Strüß för de Knechen.
De Knechen kam in Hemdsarmeln von de Höf runteried'n, öwer ahn Sadel. Knechen ut anner Dörper können ok mit rutried'n. Sporn un Riethosen sünd öwer verbad'n. - Nu stellt sick de Zug tosam un mit Musik geiht dat denn nah de Braken, wu jagt warn schall. Sworn-Schult kommandiert, Panner un paar Burn passen bi de Kranz up, dormit al richtig togeiht. De erst bei' Mal is "Proberied'n", wer de drütt Mal denn de Kranz fött, de is de König, de tweet sien Deener, de drütt "Pracher".
Nah dat Jagen sett'n de Deerns de König de Kranz up; de anner Knechen krieg'n Blömer un Strüß an Mütz. Mit Musik geiht dat denn trüg nah Dörp, wu denn in de Tied, wenn de Päer in Stall bröcht warn, bi Krögers gäten warn schall. Jedereen kann sick mit aran sett'n, wenn he sick vörher meld hat un twee Mark betahlt.
Klockener fief geiht denn dat Danzen los. Toerst kam de Ehrendanz för de Siegers, denn altoop.
Drütt Pingstdag hem'm uns Scholkinner "Kranzrönnen".
Wi lad'n wiet und siet to düs egenartig Fest in un frei'n uns, wenn völ Tokiekers kam.

De Delgasch
Tribian

"Das Kranzjagen war vormals ein Fest der Dorfjugend, also aller Ledigen im Dorf, die aber bereits konfirmiert waren. Die Kleiderordnung hierbei ist die Buerbeertracht: bunter Beiderwandrock, Mieder, Hemd mit 3/4 Arm, der zweimal aufgeschlagen wird. Dazu seidene Schürze und kleines Tuch, kann auch seiden sein, darüber der Tüllkragen mit Kragenschleifen. Als Mütze dient die rote Timpmütze der Unverheirateten. Das sind die wichtigsten Erkennungszeichen.  Die Männer trugen hier ursprünglich weiße Hosen, wurden aber durch dunkelblaue, zuletzt auch schwarze abgelöst. Weitärmeliges Hemd, Weste, kurzer Rock (Jacke), rotbuntes Tuch um den Hals und Mütze mit blankem Schirm und Sturmband. Wichtig ist beim Kranzjagen, dass alle ohne Sattel reiten, sonst gilt es nicht."     (Informationen von Michael Kablitz, Jameln).

Der genaue Ablauf im neu erschienenen Buch von Albrecht Lange: Die Tracht im Hannoverschen Wendland. www.wendisches-museum.de/publikationen.htm

 

Das Schulhaus von Dolgow.
 

Hier hat 45 Jahre lang (1910 bis1955) Harry Halbom unterrichtet, der noch mehr als Adolf Tribian ganz schwärmerisch das Wendland verherrlichte.  Mit Theaterstücken und als Heimatdichter machte er sich einen Namen.

Soll ich Ihnen von Harry Halbohm etwas vorlesen ?
"Drei Meilen hinter Weihnachten" (1952/53).

 
 
Nach diesen holprigen Zeitsprüngen steigen wir nun aber in die Geschichten ein, die uns über die Zeit um das Jahr 1900 vorliegen und beginnen gleich mit einer amüsanten Liebesgeschichte über Adolf Tribian in Tießau.

Tießau und Tiesmesland 1893.

 

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